Frankfurt a.M., Santiago (epd). In Chile sind 14 venezolanische Geflüchtete bei einem Brand in einer Flüchtlingssiedlung ums Leben gekommen. Acht von ihnen seien Kinder im Alter zwischen 4 und 13 Jahren, erklärte die Staatsanwaltschaft nach Berichten des chilenischen Radiosenders Biobio vom Montag (Ortszeit). Die Opfer gehörten demnach drei Familien an, die dicht gedrängt in prekären Verhältnissen in einer sogenannten informellen Siedlung in der zentralchilenischen Stadt Coronel lebten.
In Chile leben nach offiziellen Zahlen mehr als 1,5 Millionen Geflüchtete und Migranten, wobei Venezolanerinnen und Venezolaner die größte Gruppe stellen. Menschenrechtsorganisationen zufolge verletzt der Staat seine internationalen Verpflichtungen den Menschen gegenüber, weil es sehr schwierig ist, seinen Aufenthaltsstatus zu legalisieren und Asyl zu beantragen.
Laut Staatsanwalt Hugo Cuevas handelte es sich bei den Brandopfern vermutlich um Flüchtlinge ohne Aufenthaltsgenehmigung, wie es in dem Bericht weiter hieß. Die Ursache für das Feuer, das zwei Häuser erfasste, sei noch unklar. Alle Opfer hätten erfolglos versucht, den Flammen zu entkommen, erklärte demnach die Stadt.
Chile will Zehntausende Venezolanerinnen und Venezolaner abschieben und verkündete Mitte Oktober, eine Einigung mit den venezolanischen Behörden erreicht zu haben. Begründet werden die Abschiebungen mit Sicherheitsbedenken. Anfang des Jahres hatte die Regierung die Militärpräsenz an der nördlichen Grenze zu Peru und Bolivien massiv verstärkt, um die Menschen an einer Einreise zu hindern.