Zwickau (epd). Im sächsischen Zwickau ist am Samstag an die zehn Opfer des sogenannten Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) erinnert worden. An Gedenkbäumen im Schwanenteichpark wurden ihre Namen verlesen und Kerzen aufgestellt. Veranstalter war das Bündnis für Demokratie und Toleranz. Mit dem jährlichen Gedenken werde zum Mitgefühl mit den Hinterbliebenen aufgerufen, teilte das Bündnis mit. Zudem würden die Folgen terroristischer Gewalttaten aufgezeigt.
Der rechtsextremen Terrorgruppe NSU werden zwischen 2000 und 2007 neun aus rassistischen Motiven begangene Morde an Menschen mit Migrationshintergrund zugeschrieben sowie ein weiterer Mord an einer Polizistin. Die systematischen Verbrechen des NSU wurden erst im November 2011 bekannt, als die Gruppe enttarnt wurde. Ihre letzte konspirative Wohnung befand sich in Zwickau.
Am 4. November 2011 setzte die Rechtsterroristin Beate Zschäpe diese Wohnung in Brand - mutmaßlich, um Beweise zu vernichten. Am selben Tag wurden ihre beiden Komplizen nach einem Banküberfall in Thüringen in ihrem ausgebrannten Wohnmobil in einem Vorort von Eisenach tot aufgefunden.