Berlin (epd). 250 Jahre nach Eröffnung der katholischen Berliner Sankt Hedwigs-Kathedrale wird am Mittwoch in dem Rundbau am Bebelplatz ein neuer Altar geweiht. Der als Halbkugel geformte Altar soll künftig in der Mitte der Gottesdienst-Gemeinde unter der Kuppel der Kathedrale stehen. Wie das Erzbistum Berlin mitteilte, besteht der Altar aus Steinen, die Menschen aus den verschiedenen Regionen des Erzbistums und darüber hinaus gesammelt haben. Das Erzbistum Berlin umfasst neben Berlin weite Teile Brandenburgs sowie Vorpommern.
Kritik an dem Umbau der Kirche samt neuem Altar kommt vom Verein Freunde der Hedwigs-Kathedrale. In einer am Montag verbreiteten Erklärung hieß es, nun werde „medial sichtbar, dass das Erzbistum Berlin gegen viele Widerstände seinen Vorsatz brachial durchgesetzt hat, ein denkmalgeschütztes Zeugnis der deutschen Einheit aus der Zeit der staatlichen Teilung zu eliminieren“. Der Verein hatte bereits vor Beginn der Bauarbeiten 2018 versucht, die nach Kriegszerstörungen 1963 vollendete moderne Innenraumgestaltung zu erhalten. Sie stammte vom Architekten Hans Schwippert (1899-1973). Die Wiedereröffnung ist für 2024 geplant.
Die Kirche war nach Angaben des Erzbistums am 1. November vor 250 Jahren als erste katholische Kirche im protestantischen Preußen nach der Reformation geweiht worden. Im Zweiten Weltkrieg war die Kathedrale bis auf die Grundmauern niedergebrannt.