Berlin (epd). Mit einer „Massenbesetzung“ auf der Straße des 17. Juni in Berlin haben Klimaschützer für einen Ausstieg aus fossiler Energie demonstriert. An den Protesten an der Siegessäule am Samstag hätten rund 600 Menschen teilgenommen, die am Mittag „schlagartig beide Fahrbahnen betraten und sich teilweise niederließen“, teilte die Polizei am Sonntag mit. Die Initiative „Letzte Generation“ sprach von rund 1.400 Beteiligten und der größten ihrer bisherigen Protestaktionen. Trotz Verbots hätten sich auch mehr als 100 Menschen an der Fahrbahn festgeklebt, hieß es von der Polizei.
Die Maßnahmen zum Ablösen der auf der Fahrbahn befestigten 154 Personen am Samstag hätten bis kurz vor 20 Uhr angedauert, hieß es weiter. Im Verlauf der Proteste seien bei 216 Personen Freiheitsbeschränkungen vorgenommen worden, um deren Identitäten festzustellen. Außerdem seien 164 Strafverfahren überwiegend wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte eingeleitet und 169 Ordnungswidrigkeitenanzeigen gefertigt worden, hieß es weiter. Vier Einsatzkräfte seien bei den polizeilichen Maßnahmen verletzt worden und hätten den Dienst beendet.
Mit der „Massenbesetzung“ sollte nach Aussage der „Letzten Generation“ nach niederländischem Vorbild der Forderung nach einem Aus für Subventionen für fossile Energien Ausdruck verliehen werden. Am Freitag hatten Klimaschutzaktivisten an der Siegessäule ein großes Banner angebracht, um für die Straßenbesetzung am Samstag zu mobilisieren.
Im Aufruf hieß es unter Verweis auf institutionelle Quellen, Deutschland gebe „unfassbare 70 Milliarden Euro pro Jahr für fossile Subventionen“ aus, statt an einem sozial gerechten Ausstieg zu arbeiten. Die „Letzte Generation“ kündigte zugleich eine weitere Straßenbesetzung in Berlin am 25. November an, in die auch den Kreisverkehr am Großen Stern um die Siegessäule herum einbezogen werden soll.