Nahost-Konflikt: Mehrere pro-palästinensische Demonstrationen

Nahost-Konflikt: Mehrere pro-palästinensische Demonstrationen
Auch an diesem Wochenende protestierten mehrere Tausend Menschen bei pro-palästinensischen Kundgebungen. Es kam zu Sachbeschädigungen und der Sicherstellung von Bannern. In Hamburg wurden Polizeibeamte verletzt.

Frankfurt am Main (epd). In mehreren deutschen Städten hat es am Samstag pro-palästinensische Demonstrationen gegeben. Knapp 11.000 Menschen haben sich nach Polizeiangaben in Berlin an einer pro-palästinensischen Demonstration beteiligt. Die Versammlung „Global South United“ im Stadtteil Kreuzberg habe am Samstagnachmittag mit rund 1.500 Teilnehmenden begonnen und sei im Verlauf der Demonstration auf annähernd 11.000 Personen angewachsen, teilte die Polizei am Sonntag in Berlin mit. Am Abend sei sie mit noch rund 4.800 Beteiligten zu Ende gegangen.

Eine Spontanversammlung am Alexanderplatz gegen das Vorgehen Israels bei der Verteidigung des eigenen Landes sei am Samstagabend zugelassen worden, hieß es weiter. Dem Versammlungsleiter sei eine zehnminütige Kundgebung zugestanden worden. Dort hätten sich rund 280 Personen zu einem Gebet formiert. Die Versammlung sei ohne Störungen verlaufen.

Darüber hinaus sei es im gesamten Stadtgebiet Berlins zu diversen Sachbeschädigungen in Form von aufgemalten Symbolen sowie israelfeindlichen und pro-palästinensischen Schriftzügen gekommen, betonte die Polizei. Dazu habe der Staatsschutz die Ermittlungen übernommen.

Auch in Aachen, Dortmund und Duisburg nahmen am Samstag insgesamt mehrere Tausend Menschen an pro-palästinensischen Demonstrationen teil. In Dortmund fanden gleich zwei Aufzüge statt, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Rund 2.500 Menschen folgten demnach einem Demonstrationsaufruf der Gemeinde der Palästinenser, etwa 350 Teilnehmer kamen zu einer Kundgebung der Furkan-Bewegung. Beiden Veranstaltern seien zuvor strenge Auflagen gemacht worden, um jegliche Anstachelung zu Gewalt gegen Israel und jüdisches Leben zu verhindern, hieß es.

Während der Versammlungen wurden nach Polizeiangaben mehrere Banner sichergestellt, die gegen die Auflagen verstießen. Anmelder und Ordner der Veranstalter hätten sich dabei durchgehend kooperativ gezeigt. Insgesamt wurden sechs Strafverfahren eingeleitet.

In Aachen hatte die „Pro-Palästina-Bewegung“ zu einer Demonstration aufgerufen. Im Verlauf des Aufzuges sei die Teilnehmerzahl von zunächst 450 auf rund 1.000 angestiegen, teilte die Polizei mit. Es seien zwei Plakate sichergestellt worden, bei denen der Verdacht bestand, dass Texte strafrechtlich relevant waren, und entsprechend Strafanzeigen gefertigt worden. Bei einer Demonstration in Duisburg zählte die Polizei nach eigenen Angaben etwa 450 Teilnehmer. Auch hier gab es mehrere Strafanzeigen wegen Verstößen gegen die Auflagen.

In München gab es laut Polizei zwei pro-Palästina-Demonstrationen am Samstagnachmittag, eine mit etwa 6.500 Teilnehmern unter dem Titel „Frieden für Gaza - Stoppt den Krieg“ und eine mit etwa 350 Teilnehmern. Laut Polizeiangaben vom Sonntag verliefen die Kundgebungen friedlich.

In Hamburg gab es im Laufe des Samstagnachmittags im Stadtteil St. Georg zwei nicht angemeldete, pro-palästinensische Versammlungen, wie die Polizei am Samstagabend mitteilte. Beide wurden laut Polizeiangaben im weiteren Verlauf aufgelöst. Im Rahmen des Einsatzes wurden mehrere Beamte verletzt. Bei den Angriffen durch die Versammlungsteilnehmer wurden drei Polizisten verletzt, von denen einer im Krankenhaus behandelt werden musste.