Fachkräftebarometer: Personalknappheit im Kita-Bereich spitzt sich zu

Fachkräftebarometer: Personalknappheit im Kita-Bereich spitzt sich zu

München (epd). Die Personalknappheit in der Kindertagesbetreuung spitzt sich dem Fachkräftebarometer Frühe Bildung 2023 zufolge weiter zu. Zwar verzeichneten die amtlichen Statistiken zu Einrichtungen, Personal und Azubis jährlich neue Höchststände, wie die Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte (WiFF) des Deutschen Jugendinstituts (DJI) in München am Mittwoch mitteilte. Gleichwohl kämen momentan auf 100 offene Stellen im Kita-Bereich 62 arbeitslos gemeldete Erzieherinnen und Erzieher. Durch diese Personalnot wachse „die Sorge um eine Absenkung fachlicher Standards“, hieß es weiter.

Der ab dem Jahr 2026 stufenweise beginnende, bundesweit gültige Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder erhöhe den Druck auf das System der Kindertagesbetreuung weiter, heißt es in der WiFF-Erhebung. Bei der Gewinnung neuer Fachkräfte müsse man „eine höhere Aufmerksamkeit“ darauf legen, dass die Schülerinnen und Schüler sowie die Studierenden „die einschlägigen Ausbildungsgänge auch erfolgreich abschließen“, sagte WiFF-Leiterin Kirsten Fuchs-Rechlin. Dafür brauche man eine „engere individuelle Begleitung“ während der Ausbildung und des Studiums sowie während des Berufseinstiegs.

2022 arbeiteten in den bundesweit rund 59.500 Kita-Einrichtungen rund 842.000 Beschäftigte - sieben Prozent mehr als 2019. Davon waren 722.000 Personen leitend oder pädagogisch tätig, also mit einer entsprechenden Fachausbildung. Mit einem Männeranteil von lediglich acht Prozent ist das Arbeitsfeld nach wie vor weiblich dominiert. Bei den Unter-30-Jährigen allerdings liegt die Männerquote bei knapp 13 Prozent, hieß es. Während quasi alle Bereiche der Kindertagesbetreuung wachsen, gilt dies nicht für die Kindertagespflege. Die Zahl der „Tagesmütter“ und „Tagesväter“ sei von 44.800 (2020) auf 41.900 (2022) gesunken.