Wiesbaden (epd). Im vergangenen Jahr sind neun Prozent mehr Menschen an Drogen gestorben als im Vorjahr. Die Zahl der Drogentoten in Deutschland sei im Jahr 2022 um 90 auf 1.990 gestiegen, teilte das Bundeskriminalamt am Mittwoch in Wiesbaden mit. Häufigste Todesursache sei der Konsum von Opioiden wie etwa Heroin gewesen. Damit setze sich der Trend der seit 2017 steigenden Todeszahlen fort.
Betäubungsmittel sind nach Einschätzung von Polizeibehörden weit verbreitet, ihre Verfügbarkeit steige und treffe auf eine hohe Nachfrage. Darauf deuteten zahlreiche große Sicherstellungen und gestiegene Ernteerträge in den Herkunftsländern von Drogen hin. Außerdem hätten die Produktionskapazitäten von Laboren zur Herstellung synthetischer Rauschmittel zugenommen.
Die Zahl der registrierten Drogendelikte ging allerdings im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2021 um 5,6 Prozent auf 340.000 zurück. Die Zahl der Rauschgift-Handelsdelikte im selben Zeitraum sank um 6,4 Prozent.
Synthetische Drogen wie Amphetamin und Ecstasy werden dem Bundeskriminalamt zufolge oft in den Niederlanden hergestellt. Einen Trend zur europäischen Produktion gebe es auch beim Methamphetamin, dem sogenannten Crystal Meth, wobei die Bedeutung Mexikos als Herkunftsland steige.