UN-Generalsekretär Guterres verlangt Waffenruhe in Nahost

UN-Generalsekretär Guterres verlangt Waffenruhe in Nahost

Genf, New York (epd). UN-Generalsekretär António Guterres hat eine sofortige humanitäre Waffenruhe zwischen den Konfliktparteien des Nahost-Krieges gefordert. Sie könnte kontinuierliche und große Hilfslieferungen für die notleidenden Menschen im abgeriegelten Gaza-Streifen einleiten, erklärte Guterres am Dienstag in New York.

Bei einer Nahost-Sitzung des UN-Sicherheitsrats betonte Guterres, dass einige Hilfsgüter die Menschen in Gaza erreicht hätten. Aber die wenigen Waren seien nur ein Tropfen Hilfe in einem Meer der Not. Guterres warnte, dass die Treibstoffvorräte der UN in Gaza in wenigen Tagen erschöpft sein würden. Das wäre eine weitere Katastrophe. Ohne Treibstoff könnten keine Hilfsgüter geliefert werden, die Krankenhäuser hätten keinen Strom. Das Trinkwasser könnte nicht gereinigt oder gepumpt werden.

US-Außenminister Antony Blinken warf der radikalislamischen Hamas barbarische Akte des Terrors in Israel vor, die den aktuellen Krieg im Nahen Osten ausgelöst hätten und betonte das Recht der Israelis auf Selbstverteidigung. Blinken forderte, das Leben aller Zivilisten zu schützen. Langfristig könne nur eine Zweistaatenlösung den Konflikt zwischen Palästinensern und Israelis lösen.

Der israelische Außenminister Eli Cohen bezeichnete die Hamas als die „neuen Nazis“. Für Israel sei der Kampf mit der Hamas eine Frage des Überlebens. Die angemessene Antwort Israels auf die Hamas-Attacken werde die totale Zerstörung der Terrororganisation sein.

Der Außenminister der palästinensischen Autonomiebehörde, Riyad al-Maliki, warf Israel eine „koloniale Besatzung“ vor. Niemand in Gaza sei sicher vor dem Beschuss Israels. An der Sitzung wollte auch Bundesaußenministerin Annalena Baerbock teilnehmen.

Am 7. Oktober hatte die radikalislamische Hamas, die den Gaza-Streifen beherrscht, mit Raketen und Terrorkommandos Israel angegriffen, viele Menschen getötet und weitere verschleppt. Israel reagierte mit heftigem Beschuss und der Abriegelung des Gebietes.