Sankt-Georg-Pfadfinder lassen Machtmissbrauch aufarbeiten

Sankt-Georg-Pfadfinder lassen Machtmissbrauch aufarbeiten

Mönchengladbach (epd). Die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg lässt Machtmissbrauch in der eigenen Organisation aufarbeiten. Dafür sei ein Kooperationsvertrag mit einem Forschungsteam unterzeichnet worden, teilte der Katholische Verband am Dienstag in Mönchengladbach mit. Die Professoren Sabine Maschke und Ludwig Stecher, die in Marburg und Gießen im Bereich Erziehungswissenschaften lehren und forschen, sollen die Aufarbeitung übernehmen.

Die Pfadfinderschaft sehe die Zusammenarbeit „mit großer Zuversicht“, hieß es. Die Untersuchung solle Erkenntnisse liefern, „um die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg zu einem sichereren Ort für alle Mitglieder zu machen“. Bereits 2020 hatte die Bundesversammlung der Pfadfinderschaft beschlossen, Fälle von Machtmissbrauch und struktureller Gewalt mit dem Fokus auf sexualisierte Gewalt und spirituellen Missbrauch aufarbeiten zu lassen. Die Pfadfinderschaft wolle Betroffenen ehrlich begegnen, ihnen zuhören und sie unterstützen.

Die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg ist nach eigenen Angaben mit rund 80.000 Mitgliedern einer der größten Kinder- und Jugendverbände in Deutschlands. Der katholische Verband ist in 25 Bistümern vertreten.