Weltgesundheitsorganisation fordert sofortige Waffenruhe in Nahost

Weltgesundheitsorganisation fordert sofortige Waffenruhe in Nahost

Genf, Kairo (epd). Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat von den Konfliktparteien des Nahost-Krieges eine sofortige humanitäre Waffenruhe gefordert. Ein Schweigen der Waffen von Hamas und Israel sei notwendig, um dauerhaft Medizin und andere humanitäre Güter in den abgeriegelten Gaza-Streifen zu liefern, betonte der regionale Notfalldirektor der WHO, Rick Brennan, am Dienstag in Kairo.

Die WHO könne aufgrund der Gewalt keine lebensrettenden Hilfsgüter an Krankenhäuser in den Norden des Gaza-Streifens liefern. Hingegen hätten Medikamente und Güter Krankenhäuser im Süden erreicht. Am Montag war ein weiterer Hilfskonvoi aus Ägypten über den Rafah-Grenzposten in das Gebiet gefahren, in dem rund 2,3 Millionen Menschen leben. Die 20 Lastkraftwagen hatten Medizin, Lebensmittel und Trinkwasser geladen.

Brennan erklärte, dass die WHO in Ägypten zusätzliche Medikamente und medizinische Ausrüstung für den Gaza-Streifen deponiert habe. Die Güter reichten aus, um 3.700 Patienten chirurgisch zu versorgen und 110.000 Menschen eine grundlegende Gesundheitsversorgung zukommen zu lassen. Brennan beklagte, dass viele Gesundheitseinrichtungen infolge von Beschuss nicht mehr funktionsfähig seien.

Am Samstag war der erste Hilfskonvoi seit Beginn des aktuellen Konflikts über Rafah in den Gaza-Streifen gerollt. Laut dem Palästinenserhilfswerk UNRWA fuhren vor der Eskalation jeden Tag rund 500 Trucks mit Hilfsgütern in den Gaza-Streifen.

Am 7. Oktober hatte die radikalislamische Hamas, die den Gaza-Streifen beherrscht, mit Raketen und Terrorkommandos Israel angegriffen, etliche Menschen getötet und weitere verschleppt. Israel reagierte mit heftigem Beschuss und der Abriegelung des Gebietes.