Hannover (epd). Der Evangelische Kirchentag 2025 in Hannover will Menschen Mut machen. Am Montag stellte Kirchentagspräsidentin Anja Siegesmund in Hannover die biblische Losung für das Protestantentreffen vor, das vom 30. April bis 4. Mai 2025 in der niedersächsischen Landeshauptstadt gefeiert wird. Es lautet „mutig - stark - beherzt“ und stammt aus dem ersten Paulusbrief an die Korinther.
Der Kirchentag wolle dazu aufrufen, „Mut-Botschafterinnen und Mut-Botschafter“ zu sein, sagte Siegesmund. Es gehe darum, trotz aller Krisen an den Problemen dranzubleiben und Lösungen zu suchen. Dazu brauche es eine Haltung, die sich als innere Stärke, Zivilcourage, Zuwendung und Durchhaltevermögen beschreiben lasse, erläuterte die frühere thüringische Umweltministerin.
Siegesmund hatte zuvor offiziell die Präsidentschaft für den Kirchentag in Hannover übernommen. Die ehemalige Grünen-Politikerin löst in diesem Ehrenamt den CDU-Politiker Thomas de Maizière ab, der den Kirchentag im Juni 2023 in Nürnberg geleitet hatte. „Wenn es den Kirchentag nicht gäbe, man müsste ihn genau jetzt erfinden“, betonte sie. Der Kirchentag sei das größte zivilgesellschaftliche Ereignis in Deutschland.
Das Treffen biete eine Plattform, wo unterschiedliche Menschen einander zuhörten und miteinander redeten. Zugleich stehe der Kirchentag klar gegen Antisemitismus und Rassismus. Geplant sind rund 1.500 Veranstaltungen an fünf Tagen - darunter gesellschaftspolitische Diskussionen, interreligiöse Dialoge sowie Kulturveranstaltungen.
Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister erinnerte daran, dass der Kirchentag bereits zum fünften Mal in Hannover stattfinden werde. „Es gibt Zigtausende Menschen hier, die sich an den Kirchentag als ein lebendiges Ereignis erinnern.“ 1949 sei das Protestantentreffen in Hannover gegründet worden - aus der Erfahrung heraus, dass die Kirche nicht genug gegen den Nationalsozialismus getan habe.
Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) betonte: „Wir sind wahnsinnig glücklich, den Kirchentag 2025 wieder in Hannover begrüßen zu dürfen.“ Hannover sei eine Stadt der religiösen Vielfalt und verfüge über das bundesweit einzigartige „Haus der Religionen“.
Der Deutsche Evangelische Kirchentag versteht sich als christliche Laienbewegung und besteht bis heute als unabhängiger Verein fort. Das Glaubens- und Kulturfestival findet in der Regel alle zwei Jahre an einem anderen Ort statt.