Genf (epd). Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte hat dringend einen ungehinderten Zugang von Helfern mit humanitären Gütern in den abgeriegelten Gaza-Streifen angemahnt. Israel und die radikalislamische Hamas müssten die Lieferung von Lebensmitteln, Wasser und Medizin für die notleidenden Menschen in Gaza ermöglichen, forderte die Sprecherin des Hochkommissariats, Ravina Shamdasani, am Freitag in Genf.
Unterdessen führte UN-Generalsekretär António Guterres Gespräche in Ägypten, um die Öffnung des Grenzübergangs Rafah nach Gaza zu ermöglichen. Guterres und eine hochrangige UN-Delegation führten Verhandlungen über die Modalitäten mit der ägyptischen Regierung und anderen Beteiligten, erklärte ein UN-Sprecher. Einzelheiten nannte der Sprecher nicht.
Auf der ägyptischen Seite der Grenze warten Lastkraftwagen mit Hilfsgütern für die Bevölkerung des Gaza-Streifens. US-Präsident Joe Biden hatte nach seinem Besuch in der Region erklärt, er und Ägyptens Präsident Abdel Fattah El-Sisi hätten sich auf die Öffnung von Rafah geeinigt.
UN-Funktionäre betonen, dass die Sicherheit bei der Lieferung von Hilfsgütern nach Gaza garantiert sein müsse. Humanitäre Feuerpausen und spezielle Korridore seien Voraussetzung für den Beginn der Hilfsaktionen. In Gaza gingen die Vorräte an Lebensmitteln, Wasser, Medizin und anderen Gütern zur Neige.
Am 7. Oktober hatte die Hamas, die Gaza beherrscht, mit Raketen und Terrorkommandos Israel angegriffen, mehrere hundert Zivilisten getötet und weitere verschleppt. Israel reagierte mit dem Beschuss Gazas und der Abriegelung des Gebietes, in dem rund 2,3 Millionen Menschen leben.