Antisemitismus: Linnemann fordert Überarbeitung der Integrationskurse

Antisemitismus: Linnemann fordert Überarbeitung der Integrationskurse

Berlin (epd). CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann fordert angesichts der jüngsten antisemitischen Übergriffe eine Überarbeitung der Integrationskurse für Flüchtlinge. „Spätestens die antiisraelischen und judenfeindlichen Ausschreitungen der letzten Tage haben gezeigt, dass Integration und damit auch Sozialisation in unserem Land nicht ausreichend gelingen“, sagte Linnemann dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Freitag).

Auf die Ausschreitungen müsse der Rechtsstaat mit voller Härte und Entschlossenheit reagieren. „Aber wir müssen auch mehr gegen das antisemitische Gedankengut von den Menschen, die zu uns kommen, ankämpfen“, betonte Linnemann. „Einfach gesagt: Wir müssen die Integrationskurse besser und effektiver machen.“

Der CDU-Politiker forderte verpflichtende Teilnahmen für Geflüchtete und neue Prüfungsformen. „Erstens braucht es mehr Verbindlichkeit. Eine Teilnahmepflicht muss auch durchgesetzt werden.“ Wer ihr nicht nachkomme, müsse sanktioniert werden.

„Zweitens muss die Vermittlung unserer Werte mehr Raum in den Kursen einnehmen“, ergänzte der Christdemokrat. Es reiche dabei nicht, nur über Werte im Unterricht zu reden. „Die Teilnehmer müssen diese auch verstehen und respektieren. Hier muss über neue Prüfungsformen nachgedacht werden.“

Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel häufen sich in Deutschland antisemitische Vorfälle. Unter anderem warfen Unbekannte in der Nacht zu Mittwoch zwei Molotow-Cocktails in Richtung des von Objektschützern bewachten Gemeindezentrums der jüdischen Gemeinschaft Kahal Adass Jisroel in Berlin. Am Gebäude entstand kein Schaden.