Opferberatungsstellen an Belastungsgrenze

Opferberatungsstellen an Belastungsgrenze

Berlin (epd). Beratungsstellen für Opfer rassistischer und antisemitischer Gewalttaten sehen ihre Arbeit durch fehlende Finanzierung für das kommende Jahr bedroht. Es fehle an Planungssicherheit, Beratungsstellen seien oft unterbesetzt, teilte der Verband der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt (VBRG) am Donnerstag in Berlin mit.

Dabei arbeiteten die Opferberatungsstellen schon jetzt seit Monaten über ihre Belastungsgrenze. Finanziert werden die Initiativen und Verbände bislang aus unterschiedlichen öffentlichen Quellen, teilweise vom Bund, teilweise von den Ländern.

Schon vor den Terrorangriffen der Hamas in Israel seien täglich durchschnittlich sieben antisemitisch motivierte Vorfälle registriert worden, hieß es weiter. Zugleich verschärfe sich mit den Wahlerfolgen der AfD die Bedrohungslage für Minderheiten, erklärte Heike Kleffner vom Dachverband der Beratungsstellen.

Mit Sorgen schaut der Verband dabei auf die Kommunal- und Landtagswahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen im kommenden Jahr. Die Beratungsstellen plädierten „für solidarische Bündnisse zum Schutz von Betroffenen aus Öffentlichkeit und Politik“.