Rabbiner-Konferenz entsetzt über Brandanschlag auf Berliner Synagoge

Rabbiner-Konferenz entsetzt über Brandanschlag auf Berliner Synagoge
In der Nacht zu Mittwoch haben Unbekannte zwei Molotow-Cocktails auf eine Synagoge in Berlin geworfen. Die Tat hat breites Entsetzen ausgelöst.

München, Berlin (epd). Die Konferenz der Europäischen Rabbiner in München (CER) hat entsetzt auf einen Brandanschlag auf eine Synagoge in Berlin-Mitte in der Nacht zu Mittwoch reagiert. Wenn auf solche offenen Anfeindungen und Angriffe nicht mit absoluter Härte reagiert werde, sei damit zu rechnen, „dass sich diese Angriffe gegen die allgemeine Bevölkerung in Deutschland fortsetzen werden“, heißt es in einer Mitteilung. Auch die Angriffe der Isis in Frankreich hätten sich zunächst gegen Juden, dann aber auch gegen andere Teile der Bevölkerung gerichtet.

Man erwarte, dass der deutsche Staat und auch die Regierungen der EU-Mitgliedsstaaten „einem solchen Treiben auf unseren Straßen mit Null-Toleranz begegnen, angesichts der Situation Schutz- und Sicherheitsmaßnahmen erhöhen und die richtigen Konsequenzen daraus ziehen“, erklärte die CER. Sie sollten alle staatlichen Möglichkeiten der Strafverfolgung nutzen und prüfen, ob Hamas-Unterstützer und Mitläufer, die oftmals nur einen Aufenthaltsstatus hätten, unverzüglich aus Deutschland verwiesen werden können.

Es sei erschreckend, wie sehr auch in linken, rechten und intellektuellen Kreisen ein falsches Nahost-Narrativ verfangen habe, das Antisemitismus und Israelhass befeuere und jüdisches Leben zu kompromittieren und zu bedrohen versuche, erklärte die Rabbiner-Konferenz.

Die Konferenz der Europäischen Rabbiner (CER) hat seit Kurzem ihren Hauptsitz in München. Als Europäisches Rabbinat vertritt die 1956 in Großbritannien gegründete CER nach eigenen Angaben rund 1.000 Mitglieder und 800 aktive Rabbiner von Dublin bis Wladiwostok. Präsident der CER ist seit 2011 der im Exil befindliche ehemalige Oberrabbiner von Moskau, Pinchas Goldschmidt.