Berlin (epd). VdK-Präsidentin Verena Bentele bewertet die politischen Bemühungen zur Armutsbekämpfung als enttäuschend. „Eine wirkliche Strategie ist nicht zu erkennen“, sagte Bentele den Zeitungen der Mediengruppe Bayern (Dienstag).
Der Mindestlohn sei deutlich zu niedrig, er müsste über 14 Euro pro Stunde betragen, führte sie aus. Auch der Regelsatz des Bürgergelds reiche in Zeiten von Inflation und steigenden Energiekosten bei weitem nicht aus. „In den Berechnungen ist viel zu wenig Geld für Strom vorgesehen, und auch eine gesunde Ernährung ist mit dem Regelsatz schlichtweg unmöglich“, sagte Bentele.
Auch für die geplante Kindergrundsicherung habe es keine komplette Neuberechnung gegeben. Die von der Regierung zum Start in 2025 beschlossenen zusätzlichen 2,4 Milliarden Euro reichten lange nicht aus, um Kinderarmut zu bekämpfen, sagte die VdK-Präsidentin. Auch Rentnerinnen und Rentner, von denen immer mehr Grundsicherung im Alter beantragen, warten ihren Worten zufolge vergeblich auf Hilfe im Umgang mit der hohen Inflation und den steigenden Energiepreisen.