Düsseldorf (epd). Die NRW-Ministerin für Flucht und Integration, Josefine Paul (Grüne), wirbt für eine schnellere Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt. „Wir haben einen enormen Fach- und Arbeitskräftemangel“, sagte sie der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Online Dienstag, Print Mittwoch). Diese Menschen hätten Kompetenzen sowie Potenziale und eine schnellere Einbindung in den Arbeitsmarkt helfe ihrer Integration und der Gesellschaft. „Es ist ein wichtiger Beitrag zum Erhalt unseres gesellschaftlichen Wohlstands“, betonte Paul. „Ich bin überzeugt: Das wird Akzeptanz schaffen.“
Von den in den Jahren 2015 und 2016 nach Deutschland gekommenen Menschen seien über 50 Prozent in Arbeit, 70 Prozent von diesen in qualifizierter Beschäftigung, erklärte die Grünen-Politikerin. Es dauere, bis Anerkennungsverfahren durchlaufen seien und die Sprache erlernt sei. „Diese Zeit müssen wir verkürzen“, unterstrich sie. „Wir müssen Arbeitsverbote abschaffen, Sprachkursangebote ausbauen, Berufsabschlüsse schneller anerkennen.“
Die Ministerin warnte zudem vor zu hohen Erwartungen in die Abschiebung von abgelehnten Asylbewerbern. „Von gut 63.000 Menschen, die derzeit in NRW eigentlich ausreisepflichtig wären, haben über 53.000 eine Duldung“, sagte die Grünen-Politikerin der „Rheinischen Post“. Bei vielen geduldeten Personen im Land sei es gar nicht möglich, sie abzuschieben. So seien die Geduldeten etwa in einer Ausbildung oder könnten aus gesundheitlichen Gründen nicht abgeschoben werden. In anderen Fällen nähmen die Herkunftsländer die Flüchtlinge nicht zurück.