Bogotá, Tibú (epd). In Kolumbien haben die größte Farc-Splittergruppe und die Regierung eine zehnmonatige Waffenruhe vereinbart. Diese solle am 16. Oktober beginnen, verkündeten die Delegierten der Konfliktparteien am Sonntag (Ortszeit) beim Beginn von Friedensgesprächen im Verwaltungsgebiet Norte de Santander in Tibú.
Die Gespräche mit der Gruppe Estado Mayor Central (EMC) der abtrünnigen Farc-Kämpferinnen und Kämpfer sind Teil von Präsident Gustavo Petros Projekt des „vollkommenen Friedens“. In dem südamerikanischen Land herrscht seit den 1960er Jahren ein Krieg zwischen der Regierung, verschiedenen Guerillagruppen, paramilitärischen Milizen und Drogenkartellen, bei dem etwa 300.000 Menschen getötet und 7 Millionen vertrieben wurden.
EMC ist die größte Splittergruppe der ehemaligen Farc-Guerilla, die sich inzwischen in eine politische Partei umgewandelt hat. Die Gruppe war dem bereits 2016 geschlossenen Friedensvertrag zwischen Regierung und der Farc nicht beigetreten und legte auch nicht die Waffen nieder. Nach eigenen Angaben hat EMC 3.000 Kämpfer. Nach anderen Quellen sind es einige hundert. Die Gruppe ist vor allem im Süden und Osten des Landes aktiv. Haupteinnahmequelle soll der Drogenhandel sein.