Geber sagen 9,3 Milliarden US-Dollar für Grünen Klimafonds zu

Geber sagen 9,3 Milliarden US-Dollar für Grünen Klimafonds zu
Von Buslinien in Pakistan bis zum Waldschutz in Gabun: Der Grüne Klimafonds finanziert Klimaprojekte in armen Ländern. In Bonn wurden dem Fonds rund 9,3 Milliarden US-Dollar für die nächsten vier Jahre zugesagt - zu wenig, kritisiert Germanwatch.

Bonn (epd). Bei der Konferenz zur Wiederauffüllung des Grünen Klimafonds sind Klima-Hilfen für ärmere Länder in Höhe von rund 9,3 Milliarden US-Dollar eingeworben worden. Wie das Bundesentwicklungsministerium am Donnerstag mitteilte, sagten 25 Länder bei dem Treffen in Bonn Gelder zu. Fünf weitere Länder hätten angekündigt, ihre Zusagen für den Zeitraum in Kürze vorzulegen. Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) sprach von einem ermutigenden Zwischenergebnis. Sie hoffe, dass bis zur Klimakonferenz in Dubai Ende November weitere Zusagen folgten. Umweltorganisationen zeigten sich enttäuscht.

Der Fonds ist ein zentrales Instrument der internationalen Klimafinanzierung, über den Vorhaben zum Schutz gegen die Folgen der Erderwärmung und zum Klimaschutz in ärmeren Ländern finanziert werden. Die am Donnerstag zusammengetragenen Zusagen für den Zeitraum zwischen 2024 und 2027 sind niedriger als bei der vorigen Auffüllung im Jahr 2019. Damals waren für den Zeitraum von 2020 bis 2023 rund 9,9 Milliarden US-Dollar zusammengekommen.

Mit dem neuen Geld werde der Grüne Klimafonds seine Arbeit in Entwicklungs- und Schwellenländern in den kommenden Jahren vorantreiben können, sagte Schulze. Jedoch müssten wichtige Geberländer wie die USA und Schweden erst noch die Voraussetzung für eine Zusage schaffen. „Man sieht, dass der Druck auf die öffentlichen Haushalte in den Geberländern steigt“, betonte die Entwicklungsministerin. Für eine „finale Bewertung“ der Finanzierungsrunde sei es noch zu früh.

Deutschland ist einer der wichtigsten Geber für den Fonds. Die Bundesregierung hatte bereits vor der Konferenz bis zu zwei Milliarden Euro zugesagt. Auch Großbritannien, Frankreich und Kanada hatten bereits Gelder versprochen.

Die Umweltorganisation Germanwatch äußerte sich enttäuscht zu dem Ergebnis der Konferenz. Für die Weltklimakonferenz sei dies ein schlechtes Signal, sagte der Referent für Klimafinanzierung und Investitionen, David Eckstein. „Eine höhere Auffüllung hätte gezeigt, dass die Länder mit großem Engagement und nicht mit leeren Händen an den Verhandlungstisch in Dubai treten.“

Der Oxfam-Klimaexperte Jan Kowalzig erklärte: „Vor dem Hintergrund der sich verschärfenden Klimakrise hätte eine angemessene Aufstockung des Fonds mindestens das Doppelte des heute erreichten Betrags erzielen müssen.“

Die Industriestaaten haben versprochen, ärmere Länder ab 2020 mit jährlich mindestens 100 Milliarden US-Dollar aus staatlichen und privaten Quellen beim Klimaschutz und der Anpassung an die Erderwärmung zu unterstützen. Bisher wurde dieses Ziel nicht erreicht.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) rief zum Auftakt der Konferenz dazu auf, das Jahr 2023 zum „Wendepunkt“ im Klimaschutz zu machen. Per Videobotschaft äußerte sich zudem optimistisch zur Erreichung des 100-Milliarden-Dollar-Ziels. Er sei zuversichtlich, dass das Ziel in diesem Jahr erstmals erreicht werde, sagte Scholz.

Die Konferenz wurde von der Bundesregierung ausgerichtet. Nach Angaben des Entwicklungsministeriums nahmen Vertreterinnen und Vertreter aus rund 40 Staaten teil. Die 28. Weltklimakonferenz findet vom 30. November bis zum 12. Dezember in Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten statt.