Lengede (epd). Anlässlich des 60. Jahrestags des Grubenunglücks im niedersächsischen Lengede eröffnet dort am 24. Oktober ein neu gestaltetes Museum. In drei Ebenen werde im ehemaligen Verwaltungsgebäude der Grube Lengede-Broistedt die gesamte Bergbaugeschichte des Ortes von 1824 bis 1977 gezeigt, sagte Initiator Professor Gerd Biegel dem Evangelischen Pressedienst (epd). Als in Lengede im Jahr 1963 ein Klärteich die Grube mit 500.000 Kubikmeter Wasser einbrach, sei dies ein Wendepunkt in der Geschichte des Bergbaus gewesen.
Am 24. Oktober 1963 kam es im Schacht „Mathilde“ zu einem Unglück mit 29 Toten. Die kaum noch für mögliche gehaltene Rettung von elf lebend eingeschlossenen Bergleuten 14 Tage nach der Katastrophe ging als „Wunder von Lengede“ in die Geschichte ein und machte die Gemeinde weltbekannt. Bisher erinnerte eine Ausstellung im Rathaus an das Ereignis.
Besucher könnten die Ereignisse nach dem Unglück bis zu der Rettung Tag für Tag in berührender Form erleben, erläuterte Biegel. Im Museum erinnern 29 erloschene Grubenlampen an diejenigen, die unter Tage blieben. Im Eingangsbereich sei eine sogenannte Dahlbusch-Bombe, eine Rettungskapsel zu sehen und auch ein originalgetreuer Bohrkopf, der für die Rettungsbohrungen verwendet wurde.
Dabei gehe es mit den gezeigten Inhalten insbesondere darum, aus dem Wunder mithilfe von Fakten eine Erinnerung zu schaffen, betonte Biegel. Auch das Medienereignis des „Wunders von Lengede“ wird in den Blick genommen. Durch die Live-Berichterstattung von mehr als 500 Journalisten vor Ort erlangte das Unglück weltweite Berühmtheit.