Globales Rahmenwerk für eine Welt ohne Schäden durch Chemikalien

Globales Rahmenwerk für eine Welt ohne Schäden durch Chemikalien

Bonn, Berlin (epd). Auf der fünften Internationalen Konferenz zum Chemikalienmanagement in Bonn haben Vertreterinnen und Vertreter von Regierungen aus der ganzen Welt, aus der Zivilgesellschaft, Zwischenstaatlichen Organisationen, der Wirtschaft und von UN-Organisationen ein neues globales Rahmenwerk für Chemikalien beschlossen. „Die Staatengemeinschaft und alle anderen Akteure bekennen sich dazu, den Umgang mit Chemikalien weltweit sicherer zu machen, möglichst aus der Verwendung der gefährlichsten Chemikalien auszusteigen beziehungsweise für einen sicheren Umgang mit solchen Chemikalien zu sorgen, deren Verwendung derzeit ohne Alternative ist“, teilte das Bundesumweltministerium am Samstag in Berlin mit.

„Nach acht Jahren intensiver Arbeit haben wir es geschafft, gemeinsam die Weichen für eine Welt ohne Schäden durch Chemikalien und Abfälle zu stellen“, erklärte Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne). Das sei „eine gute Nachricht für den Schutz der Menschen, der Umwelt und für die Kreislaufwirtschaft“. Die Produktion von Chemikalien steige rasant an. Daher sei es allerhöchste Zeit, die globale Verschmutzung einzudämmen. „Nun kommt es darauf an, die beschlossenen Ziele weltweit mit wirksamen Maßnahmen umzusetzen“, sagte Lemke.

Das Rahmenwerk gilt für alle Chemikalien und daraus hergestellte Produkte, und zwar von Anfang bis zum Ende, also von der Herstellung, über den Gebrauch bis zum Abfall. Es sieht auch die Einrichtung eines neuen Fonds zur Unterstützung von Projekten vor. Lemke kündigte dazu einen Beitrag Deutschlands in Höhe von 20 Millionen Euro an.

Bereits im Jahr 2002 hatte die Staatengemeinschaft ein globales Chemikalienziel vereinbart: Im Jahr 2020 sollten Chemikalien so produziert und eingesetzt werden, dass negative Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt möglichst vermieden werden. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde ein globales Politikinstrument geschaffen: der Strategische Ansatz zum Internationalen Chemikalienmanagement (SAICM). Die Weltchemikalienkonferenz ist das dazugehörige Beschlussgremium. SAICM war für den Zeitraum bis 2020 ausgelegt, konnte sein Ziel in diesem Zeitraum aber nicht erreichen.

Die fünfte Internationale Konferenz zum Chemikalienmanagement fand vom 25. bis 29. September in Bonn statt.