Rom (epd). Papst Franziskus hat am Samstag 21 Geistliche in den Kardinalsstand erhoben. „Das Kardinalskollegium sollte einem Symphonieorchester ähneln, das die Symphonik und die Synodalität der Kirche symbolisiert“, sagte Franziskus bei dem Konsortium auf dem Petersplatz in Rom. Mit der Ernennung von Kardinälen übt ein Papst auch Einfluss auf seinen Nachfolger aus.
18 der neuen Kardinäle hätten bei einem Konklave ein Stimmrecht, da sie aktuell nicht älter als 80 Jahre alt sind. Nach dem neunten Konsortium seiner Amtszeit ernannte Papst Franziskus damit mehr als Zweidrittel der bei einer Papstwahl stimmberechtigten Kardinäle. Unter Franziskus erhöhte sich die Zahl der Kardinäle, die aus Afrika oder Asien stammen, deutlich. Mit 111 Kardinälen von insgesamt 242 ist der Anteil der Europäer in dem Kollegium aktuell so niedrig wie nie zuvor.
Bei der Zeremonie auf dem Petersplatz erhielten die neuen Kardinäle von Franziskus das purpurne Kardinalsbirett und den Kardinalsring. Unter ihnen sind Robert Prevost, der neue Chef der Behörde für die Bischöfe, und Victor Fernández, der neue Leiter der Glaubenskongregation, enger Vertrauter und langjähriger Ghostwriter des Papstes.
Er spreche auch von der „Synodalität“ sagte der Papst am Samstag zu den neuen Mitgliedern des Kardinalskollegiums, „nicht nur, weil wir uns am Vorabend der ersten Synodenvollversammlung befinden, sondern weil mir scheint, dass die Metapher des Orchesters den synodalen Charakter der Kirche gut verdeutlichen kann.“ Vom 4. Oktober an findet in Rom die rund vier Wochen dauernde Bischofssynode statt, die Teil der von Franziskus im Oktober 2021 eröffneten Weltsynode sein wird.
Eine Sinfonie lebe von der geschickten Komposition der Klangfarben der verschiedenen Instrumente, sagte Franziskus. „Jedes leistet seinen Beitrag, manchmal allein, manchmal in Kombination mit einem anderen, manchmal mit dem gesamten Ensemble. Die Vielfalt ist notwendig, sie ist unverzichtbar. Aber jeder Klang muss sich in das gemeinsame Konzept einfügen.“
Zur Einstimmung auf die Synode wurden am Samstagnachmittag Tausende Gläubige zu einem ökumenischen Gebet auf dem Petersplatz erwartet. Mit dem gemeinsamen Hören des Wortes Gottes, Lobpreis und Fürbitte, Taizé-Gesängen und Momenten der Stille sollten die Arbeiten der Synode zum Thema Synodalität dem Heiligen Geist anvertraut werden, wie es aus dem Vatikan hieß.