Nairobi (epd). Kenianische Teebauern bekommen in diesem Jahr mehr Geld für ihren Tee als je zuvor. Die Zeitung „Business Daily“ berichtet am Freitag, dass 600.000 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern in den kommenden zwei Wochen zusätzliche Zahlungen für ihren Tee erhalten werden, den sie bis Ende Juni geliefert haben. Die Kenianische Teeentwicklungsagentur KTDA, eine Art Genossenschaft, kauft den Tee der Kleinbauern an, verarbeitet ihn in Fabriken und verkauft ihn dann an der Teebörse in der Hafenstadt Mombasa.
Die Einnahmen sind demnach im Vergleich zum Vorjahr um 7,6 Prozent gestiegen, während die produzierte Exportmenge gesunken ist. Das ist vor allem den gestiegenen Teepreisen zu verdanken - und paradoxerweise auch der Inflation in Kenia. Denn der Tee wird an der Börse in US-Dollar gehandelt, für die man immer mehr kenianische Schilling erhält. Zugleich sind aber die Lebenshaltungskosten in Kenia deutlich gestiegen, sodass den Landwirten von den zusätzlichen Einnahmen wenig bleibt.
2022 war Kenia nach China der zweitgrößte Tee-Exporteur. Der Tee führt auch die Liste der kenianischen Exporte an. Hauptabnehmer sind Pakistan, Ägypten, das Vereinigte Königreich, die Vereinigten Arabischen Emirate und Russland. Die Kleinbauern der KTDA sind für etwa die Hälfte der Exportmenge verantwortlich, die andere Hälfte wird von industriellen Plantagen oder größeren Fabriken hergestellt, oft direkt für große Firmen zum Beispiel in Großbritannien.