Wiesbaden (epd). Die Preise für Erdgas und Strom in Privathaushalten sind in der ersten Jahreshälfte weiter stark gestiegen. Im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2022 verteuerte sich Gas in den ersten sechs Monaten dieses Jahres durchschnittlich um fast ein Drittel (plus 31,6 Prozent), wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Strom war im selben Zeitraum gut ein Fünftel (plus 21,0 Prozent) teurer. Den durchschnittlichen absoluten Erdgaspreis gab die Statistikbehörde mit 12,26 Cent je Kilowattstunde an, während die Kilowattstunde Strom die Verbraucherinnen und Verbraucher im Schnitt 42,29 Cent kostete.
Nicht-Haushaltskunden, zu denen etwa Unternehmen und Behörden gehören, zahlten im ersten Halbjahr hingegen für Gas 4,6 Prozent weniger als in der zweiten Hälfte des Vorjahres, wie es weiter hieß. Der Strompreis für diese Kundengruppe ging minimal um 0,1 Prozent zurück.
Die Preise für Strom und Erdgas für private Haushalte seien trotz zuletzt gesunkener Großhandelspreise weiter stark angestiegen, hieß es. Aufgrund meist längerer Vertragslaufzeiten für private Haushalte würden die Preisentwicklungen im Großhandel verzögert an die privaten Haushalte weitergereicht, erläuterten die Statistiker.
Gaskunden mussten den Angaben zufolge nicht nur für die Energie an sich deutlich mehr bezahlen. Auch Steuern, Abgaben und Umlagen sowie die Netzentgelte hätten zugelegt. Für die höheren Strompreise waren demnach vor allem die gestiegenen Preise für Energie und Vertrieb ausschlaggebend.