Nairobi, Ouagadougou (epd). In Burkina Faso hat die Militärregierung nach eigenen Angaben einen Putsch verhindert. Ziel sei es gewesen, das Land ins Chaos zu stürzen, erklärte die Junta. Vier verantwortliche Offiziere seien in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch festgenommen worden, berichtet das Nachrichtenportal Faso.net am Donnerstag unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft des Militärgerichts in der Hauptstadt Ouagadougou. Zwei weitere am Putschversuch beteiligte Offiziere seien flüchtig.
Es wäre der dritte Staatsstreich in dem westafrikanischen Land innerhalb von zwei Jahren gewesen. Die aktuellen Machthaber hatten sich unter der Führung von Ibrahim Traoré Ende September 2022 an die Macht geputscht, nachdem bereits neun Monate zuvor ein erster Putsch die gewählte Regierung abgesetzt hatte.
Am Dienstag hatte es bereits Gerüchte über einen Putsch gegeben, Hunderte Menschen gingen für die aktuelle Regierung auf die Straße. Ebenfalls am Dienstag hatte die Militärregierung die Wochenzeitung „Jeune Afrique“ verboten, weil sie über Spannungen innerhalb des Militärs berichtet hatte.
Burkina Faso hat sich Mitte September mit den Militärregierungen von Mali und Niger zu einem Verteidigungsbündnis zusammengeschlossen. Sie wollen den Terrorismus in ihren Ländern koordiniert bekämpfen und sich parallel dazu von kolonialen Verbindungen mit Frankreich lösen. Er werde weiter zielgerichtet für die „Befreiung unseres Landes“ kämpfen, schrieb Traoré am Mittwochabend auf dem Internetdienst X (ehemals Twitter) und bedankte sich bei der Bevölkerung für die Unterstützung.