Nürnberg (epd). Erstmals hat der Nürnberger Verein „Fair Toys Organisation“ (FTO) zwei Unternehmen für transparente Verantwortung in ihrer Spielwarenproduktion ausgezeichnet. Ab sofort dürfen die Unternehmen Heunec Plüschspielwarenfabrik aus Neustadt bei Coburg (Bayern) und plasticant mobilo aus Sulzburg (Baden-Württemberg) ihre Produkte mit dem FTO-Siegel kennzeichnen.
„Bislang wurden Verbraucher allein gelassen, wenn sie faires Spielzeug kaufen wollten“, erklärte FTO-Vorständin Helga Riedl bei der Siegelvergabe am Donnerstag im Nürnberger Spielzeugmuseum. Anders als bei vorhandenen Siegeln in der Spielwarenbranche habe der Verein FTO in einem langwierigen Prozess „hohe Standards ausgehandelt“. Das Besondere an dem Zertifikat sei die paritätische Besetzung aus Unternehmen und zivilgesellschaftlichen Organisationen wie dem Nürnberger Bündnis Fair Toys, der Christlichen Initiative Romero oder Mission Eine Welt.
„Wir sind nicht in allem perfekt“, sagte Heunec-Chefin Barbara Fehn-Dransfeld, die sich nach eigenen Angaben seit Jahrzehnten mit gerechter Spielzeugproduktion beschäftigt. Es sei eine Herausforderung gewesen, den Status und erreichte Etappen zu dokumentieren und Produzenten in Fernost mit ins Boot zu holen. Diese seien „erstmal skeptisch“, wenn sie Lohnhöhe, Beschwerdemöglichkeiten und vieles andere transparent zu machen müssten.
Die 2020 gegründete „Fair Toys Organisation“ (FTO) will mit ihrem Siegel Unternehmen zertifizieren, die Spielzeug verkaufen. Sie sollen nachweisen, dass in den Produktionsstätten für ihr Spielzeug der Verhaltenskodex der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) eingehalten wird und Umweltstandards gelten.