Berlin (epd). Mit einem Pilotprojekt startet im kommenden Jahr die Räumung von Weltkriegsmunition in der Ostsee. Wie Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) am Donnerstag in Berlin mitteilte, sind erste Erkundungen und Bergungen in Gebieten vor Haffkrug, Pelzerhaken und Boltenhagen in der Mecklenburger Bucht vorgesehen. Aus dem Bundeshaushalt stehen den Angaben zufolge 100 Millionen Euro bis 2025 zur Verfügung.
Schätzungsweise 1,6 Millionen Tonnen Weltkriegsmunition liegen auf dem Meeresgrund in Nord- und Ostsee. Durch Korrosion können gefährliche Schadstoffe austreten. Laut Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP soll ein Bund-Länder-Fonds für die mittel- und langfristige Bergung eingerichtet und finanziert werden.
Lemke erklärte, „die verrottende Munition am Meeresgrund ist eine große Gefahr für die Meeresumwelt, für Tourismus, Fischerei und Schifffahrt. Sie muss dringend beseitigt werden“. Das Sofortprogramm Munitionsräumung sei nun der Anschub, dieses Problem endlich anzugehen.
Nach der Pilotphase soll bis zum zweiten Halbjahr 2025 eine Munitionsbergungs- und Entsorgungsplattform gebaut sein, damit eine großflächige Räumung der Munitionsaltlasten beginnen kann.