Bielefeld (epd). Die v. Bodelschwinghschen Stiftungen in Bethel haben im vergangenen Jahr ein positives Jahresergebnis von 5,77 Millionen Euro erzielt. Das Jahr 2022 habe Bethel unter anderem durch die Nachwirkungen der Pandemie, hoher Inflation und Energiekrise wie kein vergleichbares der Nachkriegsgeschichte wirtschaftlich gefordert, wie die Stiftungen am Donnerstag in Bielefeld mitteilten. Das Ergebnis, also der Saldo aus den Erträgen und Aufwendungen, lag demnach 15,7 Prozent unter dem des Vorjahres (2021: 6,84 Millionen Euro). Der erwirtschaftete Betrag werde vollständig in die Arbeit Bethels reinvestiert.
Bethel ist eines der größten diakonischen Unternehmen mit über 280 Standorten in acht Bundesländern. Die Gesamterträge aller Stiftungsbereiche und Tochtergesellschaften der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel - vergleichbar mit dem Umsatz - erhöhten sich 2022 um 13,9 Prozent auf 1,67 Milliarden Euro (2021: 1,47 Milliarden Euro).
Erstmals flossen in den Jahresbericht die Zahlen der diakonische Einrichtung Eben-Ezer mit Sitz im lippischen Lemgo mit ein, die seit 2022 Teil der Bethel-Stiftungen ist. Dadurch stieg demnach die Zahl der Bethel-Beschäftigten in Voll- und Teilzeit, verglichen mit 2021, um 11,1 Prozent auf knapp 23.600. Das Angebot für Menschen mit Behinderungen und psychischen Beeinträchtigungen wuchs um fast 1.300 neue Plätze.
Weiter ausgebaut wurden den Angaben zufolge die Bethel-Standorte in Berlin-Brandenburg und im Ruhrgebiet in den Bereichen Jugend- und Eingliederungshilfe. Zudem hätten inzwischen gut 500 Flüchtlinge aus der Ukraine in Bethel-Einrichtungen ein neues Zuhause gefunden, hieß es. Davon seien rund die Hälfte Kinder und Jugendliche mit Behinderungen.
Mit der Einweihung des neuen Kinderzentrums in Bielefeld-Bethel ist das größte Spendenprojekt in der Stiftungsgeschichte nun abgeschlossen, wie es weiter hieß. Knapp 60 Millionen Euro Spenden seien seit dem Jahr 2017 dafür zusammengekommen. Das Spendenprojekt in den Jahren 2023 und 2024 rückt unter dem Titel „Leben bis zuletzt“ die evangelische Hospizarbeit in den Mittelpunkt. Bethel, das bislang sieben Hospize in Deutschland unterhält, plant zwei neue Häuser in Bad Kösen in Sachsen-Anhalt und in Wandlitz in Brandenburg mit jeweils 16 Plätzen. Außerdem soll das erste Betheler Hospiz, das „Haus Zuversicht“ in Bielefeld, um einen Neubau erweitert werden.