Tunesischer Präsident Saied verschiebt Besuch von EU-Delegation

Tunesischer Präsident Saied verschiebt Besuch von EU-Delegation

Brüssel (epd). Tunesiens Präsident Kais Saied hat den geplanten Besuch einer Delegation der Europäischen Kommission nach Tunesien verschoben. Eine Sprecherin der EU-Kommission erklärte am Mittwoch in Brüssel, nach der Entscheidung vom Dienstag gehe die Arbeit an der Vereinbarung für die Zusammenarbeit dennoch weiter. Man suche nach einem neuen Termin. Bereits Mitte September hatte Saied EU-Parlamentariern die Einreise in sein Land verweigert.

Mitte Juli hatte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen eine Absichtserklärung mit Tunesien unterzeichnet, die eine engere Zusammenarbeit in fünf Punkten vorsieht. Einer davon ist der Bereich Migration. Zuletzt stand die tunesische Regierung wegen ihres Umgangs mit Flüchtlingen und Migranten aus Ländern Afrikas südlich der Sahara in der Kritik. Unter anderem sollen hunderte Menschen in das libysch-tunesische Grenzgebiet verschleppt worden sein.

Auch Menschenrechtsorganisationen kritisieren das Abkommen. Nach ihrer Einschätzung führt dies dazu, dass die Menschen auf ihrer Flucht mehr Leid erfahren.