Berlin (epd). Im Berliner Regierungsviertel haben Freiwilligendienstleistende am Mittwoch gegen die drohende Kürzung von Bundesmitteln demonstriert. Die Proteste standen unter dem Motto: „Kürzt uns nicht weg“. Kinder- und Jugendverbände protestierten gegen Einschnitte im Kinder- und Jugendetat der Bundesregierung.
Die Vorsitzenden des Bundesjugendrings, Daniela Broda und Wendelin Haag, verurteilten die geplanten Kürzungen. Rund ein Fünftel der Bundesmittel solle gestrichen werden. Dies schwäche die Jugendbildungsarbeit und die internationale Jugendarbeit. Zudem seien Freizeitangebote für Kinder aus ärmeren Familien gefährdet. Zu der Kundgebung für die Freiwilligendienste hatten unter anderem die Diakonie Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und der Berliner Landesverband der AWO sowie die Kampagne „Freiwilligendienste stärken“ aufgerufen. Die Polizei Berlin schätzte die Teilnehmerzahl zu Beginn der Kundgebung auf 1.500 Menschen.
Etwa 100.000 Jugendliche und Erwachsene leisten pro Jahrgang einen Freiwilligendienst als Freiwilliges Soziales oder Ökologisches Jahr sowie im Bundesfreiwilligendienst. Einsatzorte sind soziale Dienste, Kindergärten, die Altenpflege, das Gesundheitswesen oder die Flüchtlingshilfe sowie Naturschutz- und Kultureinrichtungen. Nach Angaben der Diakonie droht jede dritte bis vierte Freiwilligenstelle wegzufallen.
In den kommenden beiden Jahren will die Koalition aus SPD, Grünen und FDP die Mittel um insgesamt 113 Millionen Euro kürzen, um die Sparvorgaben für den Bundeshaushalt zu erfüllen. Das entspricht jeweils einem Drittel der Ausgaben für die Freiwilligendienste für junge Menschen und den Bundesfreiwilligendienst für alle Altersstufen.