Bischof Meier: Zu viel Veränderung bringt Kirche in Schwierigkeiten

Bischof Meier: Zu viel Veränderung bringt Kirche in Schwierigkeiten

Augsburg (epd). Der Augsburger Bischof Bertram Meier mahnt die deutschen Katholiken mit Blick auf Veränderungen in der Weltkirche zu Geduld. „Es wäre ratsam, das Tempo etwas herauszunehmen - zu viel Veränderung bringt uns in Deutschland und auf Ebene der Weltkirche in Schwierigkeiten“, sagte Meier der „Augsburger Allgemeinen“ (Mittwoch). Mit Blick auf die Weltsynode im Oktober im Vatikan wolle er „Enttäuschungen vermeiden, indem ich Hoffnungen dämpfe“.

„Es wird bei diesem Treffen der Weltsynode keine Beschlüsse zu Reformthemen geben, wie wir sie in Deutschland haben“, sagte Meier, der neben anderen leitenden Geistlichen für die katholische Deutsche Bischofskonferenz an den Beratungen teilnimmt. Der Papst werde mit seinen engen Mitarbeitern im Anschluss für das Treffen im nächsten Jahr eine Art Prioritätenliste erstellen. „Letztlich entscheidet er über mögliche Reformen“, sagte der Augsburger Bischof.

Meier sieht sich nach eigenen Worten bei der Synode nicht als Lobbyist für die Themen des Synodalen Weges, des Reformprozesses der katholischen Kirche in Deutschland. Gleichwohl werde er die Beschlüsse einbringen. „Wir können jetzt in Offenheit, direkt und nicht über Dritte ansprechen, welche Anliegen wir haben“, sagte er.

Meier nannte es interessant, dass es bei der Bischofssynode anders als früher keine Diskussionsgruppen in deutscher Sprache geben wird. „Ich sehe das als dringende Einladung Roms, dass wir Deutsche uns weltweit besser einbringen und unsere Ideen erläutern sollten“, sagte der katholische Geistliche.

Während der Synodale Weg ab 2026 für gleichgeschlechtliche Paare Segensfeiern ermöglichen will, stoße das in einem afrikanischen Land auf Unverständnis. „Dort müssen wir als Kirche zunächst einmal dafür kämpfen, dass Homosexualität nicht mit härtesten staatlichen Strafen belegt wird“, sagte Meier: „Wir können einen deutschen Reformbeschluss nicht ohne Weiteres auf die Weltkirche übertragen.“