Essen, Berlin (epd). Die frühere Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) leitet künftig den Rat des gemeinnützigen Thinktanks Agora Digitale Transformation. „Deutschland hat einen großen Rückstand in Sachen Digitalisierung aufzuholen“, sagte die Leiterin des Bereichs Digitalisierte Gesellschaft der Stiftung Mercator, Carla Hustedt, am Dienstag in Essen. Dabei gehe es nicht nur um wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit. „Die digitale Transformation muss entlang gesellschaftlicher Bedarfe gestaltet werden.“
In dem Gremium sollen sich Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft über wichtige Aspekte der Digitalisierung austauschen. „Unser Ziel ist es, dazu beizutragen, die Chancen der Digitalisierung zur Stärkung unserer Demokratie zu nutzen und den digitalen Umbau Deutschlands demokratischer als bisher zu gestalten“, betonte Leutheusser-Schnarrenberger. Am Dienstag traf sich der Rat zu seiner konstituierenden Sitzung.
Der Rat soll die Arbeit der Denkfabrik kritisch begleiten und beispielsweise Projektideen oder Studienergebnisse diskutieren. Hierzu wird das Gremium drei- bis viermal jährlich zusammenkommen. Die Mitglieder sind für zunächst zwei Jahre berufen. Die Stiftung Mercator hat die Agora 2022 gegründet und fördert ihren Aufbau über fünf Jahre hinweg mit zunächst rund 8,6 Millionen Euro.
