Anklage gegen Islamisten wegen tödlicher Messerattacke in Duisburg

Anklage gegen Islamisten wegen tödlicher Messerattacke in Duisburg

Düsseldorf, Duisburg (epd). Ein mutmaßlicher Anhänger des „Islamischen Staates“ muss sich demnächst unter anderem wegen eines tödlichen Messerangriffs vor dem Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts Düsseldorf verantworten. Der Mann aus Syrien wird beschuldigt, am 9. April in der Duisburger Altstadt einem Mann, der ihm zufällig begegnete mit einem Messer mindestens 28 Mal in Bauch, Kopf und Nacken gestochen zu haben, wie der Generalbundesanwalt am Donnerstag in Karlsruhe mitteilte. Der 35 Jahre alte Geschädigte starb noch am selben Tag an den Folgen der Verletzungen.

Bei dem Angeschuldigten handelt sich nach Angaben des Generalbundesanwalts um einen Anhänger der terroristischen Vereinigung „Islamischer Staat“. Er habe einen Beitrag zum weltweiten Jihad leisten und möglichst viele vermeintlich „Ungläubige“ in Deutschland töten wollen. Die Bundesanwaltschaft hatte die Ermittlungen wegen der besonderen Bedeutung des Falles übernommen.

Am Nachmittag des 18. April soll der 27 Jahre alte Tatverdächtige zudem ein Fitnessstudio in Duisburg betreten haben, um dort weitere „Ungläubige“ zu töten. Im Umkleide- und Duschbereich stach er mit einem Messer nacheinander drei Männer zum Teil mehrfach in den Oberkörper und verletzte sie lebensbedrohlich. Außerdem fügte er einem Ersthelfer zwei Stichverletzungen in den Oberschenkel zu.

Der Angeschuldigte befindet sich seit dem 24. April in Untersuchungshaft. Ihm werden Mord und versuchter Mord in drei Fällen zur Last gelegt.