Hannover (epd). In der Bevölkerung ist laut einer Umfrage die Angst vor einer Behandlung in einem Krankenhaus weit verbreitet. Von den 1.001 bundesweit befragten Menschen zwischen 18 und 70 Jahren sorge sich rund ein Viertel vor einem Klinikaufenthalt, teilte die Kaufmännische Krankenkasse KKH am Mittwoch in Hannover mit. Sie hatte die Umfrage beim Forsa-Institut in Auftrag gegeben.
Mit einem Anteil von 27 Prozent sei das Vor-Corona-Niveau fast wieder erreicht, hieß es. Im Jahr 2019 habe die Quote bei 29 Prozent gelegen. Während der akuten Corona-Krise sei dagegen der Anteil der Besorgten auf 17 Prozent gesunken.
Jeder zweite Besorgte (51 Prozent) begründete der Umfrage zufolge seine „Klinikangst“ damit, dass er selbst bereits schlechte Erfahrungen gemacht habe, hieß es. 46 Prozent sagten demnach, sie hätten Schlechtes über die Behandlung im Krankenhaus gehört. Die größte Furcht bestehe vor einer Infektion mit einem Krankenhauskeim. Rund sieben von zehn besorgten Befragten hätten diese Bedenken geäußert. Zudem befürchteten 65 Prozent der besorgten Befragten, nicht nach höchsten Qualitätsstandards behandelt zu werden.
Trotz der Sorge vor einem Krankenhausaufenthalt sei das Vertrauen in die Mediziner und Medizinerinnen in den Kliniken gestiegen, hieß es. Aktuell gäben 72 Prozent der Befragten an, dass sie bei einem bevorstehenden Klinikaufenthalt den behandelnden Ärztinnen und Ärzten vertrauen. Gründe dafür könnten der bewusstere Umgang mit den knappen Ressourcen und die strengeren Sicherheitsvorkehrungen in der Corona-Zeit sein, sagte die KKH-Ärztin Sonja Hermeneit.