Bad Nenndorf (epd). Angesichts zahlreicher Badeunfälle von Migrantinnen und Migranten in diesem Jahr fordert die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) mehrsprachige Warnschilder an Gewässern. Häufig kämen die Menschen aus Ländern nach Deutschland, „in denen das Schwimmenlernen weit weniger verbreitet ist“, sagte DLRG-Präsidentin Ute Vogt dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Mittwoch). Sie machten deshalb einen deutlichen Anteil an den jährlichen Opferzahlen durch Badeunfälle aus.
Düsseldorf und Hamburg hätten bereits reagiert und mehrsprachige Warnschilder an ihren Stadtflüssen Rhein und Elbe aufgestellt, sagte Vogt. „Auch die Städte und Kommunen, die bislang von solchen verschont geblieben sind, sollten diesem Beispiel folgen.“ Hintergrund der Forderung ist die diesjährige DLRG-Sommerbilanz, die der Zeitungsgruppe vorliegt. Danach sind bis zum 10. September mindestens 263 Menschen bei Badeunfällen in Deutschland ums Leben gekommen. Im Vergleich zum Vorjahr sind das 41 Personen weniger.
Auch mit Blick auf die vergangenen zehn Jahre liegt die Opferzahl unter dem Durchschnitt. Als Grund für den Rückgang der Opferzahlen nannte Vogt das nasse Wetter in diesem Sommer. Viele Unfälle könnten bereits durch eigenverantwortliches Handeln unterbunden werden, unterstrich die DLRG-Präsidentin: „Die meisten Fälle wären vermeidbar, wenn sich die Leute an die Baderegeln hielten, auf Alkohol und Drogen verzichteten sowie nicht allein und unbeobachtet schwimmen gingen.“
Vor allem junge Erwachsene handelten häufig leichtsinnig und übermütig. Mit einem Anteil von 79 Prozent ist der Großteil aller Badetoten männlich.