Rahmani, ein früherer Minister unter der Taliban-Regierung, galt als wichtige Stütze für mögliche Friedensverhandlungen zwischen der Regierung und den aufständischen Taliban. Er war Mitglied des afghanischen Senats und auch Mitglied des vom afghanischen Präsidenten Hamid Karsai einberufenen Friedensrates.
Rahmani ist bereits der zweite wichtige Friedensvermittler, der einem Anschlag zum Opfer fällt. Im vergangenen Jahr wurde der damalige Chef des Friedensrates, Burhanuddin Rabbani, von einem Selbstmordattentäter ermordet.
Der Politiker wurde am Sonntagmorgen an einer Straßenkreuzung nahe der Universität von Kabul von Unbekannten in seinem Auto erschossen. Ein Taliban-Sprecher bestritt, dass der Anschlag von den Aufständischen verübt wurde. Die Taliban hatten jedoch zu Beginn ihrer "Frühlingsoffensive" gegen die Regierung erklärt, sie wollten hochrangige Politiker und auch Friedensratsmitglieder töten.
Nach über zehn Jahren Krieg in Afghanistan sucht der Westen nach einer politischen Lösung des Konfliktes. Verhandlungen mit den Taliban gestalten sich jedoch als langwierig und kompliziert. Vor einigen Monaten hatten die USA und die radikalislamischen Taliban erste Sondierungen für Friedensverhandlungen aufgenommen. Doch die Vorgespräche verliefen erfolglos.
Die Taliban beharren weiter auf ihrer Linie, dass Gespräche erst aufgenommen werden können, wenn der letzte ausländische Soldat Afghanistan verlassen hat. Die NATO will bis 2014 ihre rund 130.000 Soldaten vom Hindukusch abziehen und die Verantwortung für die Sicherheit des Landes in die Hände der afghanischen Kräfte legen,