Brüssel (epd). Nach dem verheerenden Erdbeben in Marokko stellt die Europäische Union eine Million Euro für humanitäre Hilfe bereit. Es handle sich um eine erste Finanzierung, die Organisationen vor Ort für Hilfs- und Rettungsmaßnahmen zukommen soll, teilte die EU-Kommission am Montag in Brüssel mit. Damit sollten die am stärksten betroffenen Menschen unterstützt werden.
Zudem sei die EU-Kommission in Kontakt mit den Mitgliedsstaaten, um eine gemeinsame Hilfsorganisation zu koordinieren, sollte Marokko darum bitten, hieß es. Viele Länder hatten sich am Wochenende solidarisch erklärt und ihre Hilfe angeboten.
Marokko war in der Nacht auf Samstag von einem schweren Erdbeben getroffen worden. Das Epizentrum des Bebens mit einer Stärke von 6,8 lag in der Region von El Haouz im Atlasgebirge in der Nähe der Stadt Marrakesch. Mehr als 2.000 Menschen kamen uns Leben. Hunderte weitere wurden verletzt. Die Erschütterungen sollen in einem Umkreis von rund 400 Kilometern zu spüren gewesen sein.
Bisher hat die marokkanische Regierung laut Medienberichten lediglich die Hilfsangebote aus Großbritannien, Spanien, Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten angenommen. Auch ein geplanter Flug mit Hilfsgütern aus Tunesien konnte bis Montagmorgen zunächst nicht starten. Der EU-Kommissar für humanitäre Hilfe und Krisenschutz, Janez Lenarcic, betonte, die Europäische Union stehe weiterhin bereit, Marokko auf jede notwendige Weise zu unterstützen.