Genf (epd). Die Gewalt gegen Kinder hat im Osten der Demokratischen Republik Kongo nach Darstellung von Unicef noch nie dagewesene Ausmaße erreicht. Der Kongo verzeichne weltweit die meisten Verbrechen gegen Kinder in bewaffneten Konflikten, sagte der Repräsentant des UN-Kinderhilfswerks für den Kongo, Grant Leait, am Freitag in Genf.
Jeden Tag würden Kinder vergewaltigt, getötet oder entführt und von bewaffneten Gruppen rekrutiert. In den ersten drei Monaten dieses Jahres seien allein in der Provinz Nord-Kivu mehr als 38.000 Fälle von sexueller und geschlechtsspezifischer Gewalt gemeldet worden. Das sei ein Anstieg von 37 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2022. Die Dunkelziffer liege viel höher.
Die Kinder im Ostkongo seien auch durch Epidemien und Unterernährung bedroht. Dort tragen Milizen, Einheiten der Armee und der Polizei seit Jahren brutale Kämpfe aus. Dabei geht es um politische Macht und die Kontrolle von Rohstoffen. Leidtragende sind vor allem Zivilisten.