Frankfurt am Main, New York (epd). Die Zahl der Angriffe auf Bildungseinrichtungen in bewaffneten Konflikten ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. 2022 habe es über 3.000 Attacken auf Schulen und Universitäten gegeben, ein Anstieg um 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, teilte die „Globale Koalition zum Schutz der Bildung vor Angriffen“ (GCPEA) am Donnerstag in New York mit. Laut dem Bündnis von UN-Organisationen sowie Kinder- und Menschenrechtsinitiativen wurden im vergangenen Jahr mehr als 6.700 Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte getötet, verletzt, entführt, verhaftet oder ihnen wurde auf andere Weise Leid zugefügt.
Ebenso hätten bewaffnete Kräfte und nichtstaatliche bewaffnete Gruppen 2022 verstärkt Schulen für militärische Zwecke genutzt. Laut GCPEA wurden mehr als solcher 510 Fälle gemeldet, verglichen mit etwa 450 im Vorjahr. Zudem seien bei Angriffen auf Schulen häufig Explosivwaffen genutzt worden. Als Folge werden nicht explodierte Kampfmittel in den kommenden Jahren eine Gefahr darstellen. Fast ein Drittel aller Angriffe fanden dem Bericht zufolge in nur drei Ländern statt: der Ukraine, Myanmar und Burkina Faso. Fast die Hälfte der Angriffe auf Bildungseinrichtungen geht demnach auf das Konto staatlicher Sicherheitskräfte ebenso wie ein Großteil der Besetzungen von Schulen.
Die Daten wurden im Vorfeld des vierten Internationalen Tages der Vereinten Nationen zum Schutz der Bildung (9. September) erhoben und in dem Bericht „Non-State Armed Groups and Attacks on Education: Exploring Trends and Practices to Curb Violations“ verarbeitet. „Der Internationale Tag zum Schutz der Bildung vor Angriffen erinnert uns eindringlich daran, dass Schulen nicht immer die sicheren Zufluchtsorte sind, die sie sein sollten, sondern oft auch Schauplätze von extremer Gewalt und Terror“, sagte GCPEA-Geschäftsführerin Diya Nijhowne. Die Zunahme der Angriffe im vergangenen Jahr unterstreiche die Notwendigkeit, Schülerinnen und Schüler sowie die Bildungseinrichtungen zu schützen.