Paus will dichtes Netz an Frauenhäusern

Paus will dichtes Netz an Frauenhäusern

Berlin (epd). Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) will sich dafür einsetzen, dass bundesweit die Lücken im Netz der Frauenhäuser und Beratungsstellen geschlossen werden. Wenn Frauen Gewalt erleben, brauchten sie schnellen Schutz und Hilfe, erklärte Paus am Mittwoch in Berlin: „Das Lagebild Häusliche Gewalt zeigt einmal mehr: Gewalt ist ein gesamtgesellschaftliches und alltägliches Problem.“

Gemeinsam mit Berlins Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) und der Frau des Bundespräsidenten, Elke Büdenbender, besuchte Paus am Mittwoch das achte Frauenhaus in Berlin. Die Schutzeinrichtung in Trägerschaft der AWO und eine Clearingstelle für gewaltbetroffene Frauen und ihre Kinder hatten im August ihre Arbeit aufgenommen.

Fast alle zwei Minuten werde in Deutschland ein Mensch Opfer von häuslicher Gewalt, jede Stunde erlebten mehr als 14 Frauen Gewalt in der Partnerschaft, sagte Paus und betonte: „Als Gesellschaft dürfen wir Gewalt nicht länger hinnehmen.“

Laut Berlins Sozialsenatorin sollen insbesondere Frauen mit Behinderungen, Transfrauen und Frauen mit jugendlichen Söhnen, die bisher nicht ausreichend versorgt wurden, in dem neuen Frauenhaus Schutz finden. „Der Ausbau unseres Hilfesystems und der Schutz der Frauen vor Gewalt hat für den Berliner Senat weiterhin höchste Priorität“, sagte Kiziltepe zu. Auch Elke Büdenbender betonte, „wir brauchen ausreichend Plätze in Frauenhäusern und müssen auch weiter unbedingt auf Prävention setzen“. Hier dürfe nicht gespart werden.