Brüssel, Bonn (epd). Noch nie war es so heiß wie in den Sommermonaten 2023. Der EU-Klimawandeldienst Copernicus (C3S) legte am Mittwoch in Bonn Zahlen vor, denen zufolge die Temperaturen in den Monaten Juni bis August mit einem Durchschnitt von 16,77 Grad Celsius mit Abstand höher waren als alle jemals gemessenen Vergleichswerte seit 1940. Die Zahlen entsprechen damit einer Erwärmung von 0,66 Grad gegenüber dem Durchschnitt der Vorjahre.
Der Sommer sei gleichzeitig von Hitzewellen in Großbritannien und im Mittelmeerraum und von überdurchschnittlich hohen Niederschlägen in Westeuropa geprägt gewesen. In den Alpen und Mitteleuropa sei es dagegen sehr trocken gewesen. Dies habe in einigen Regionen zu starken Waldbränden geführt. Zudem habe man Meeresoberflächentemperaturen auf Rekordniveau gemessen. Diese hätten den bisherigen Rekord aus dem März 2016 an jedem Tag im August übertroffen.
Der August 2023 war zudem der wärmste August seit Beginn der Aufzeichnungen und der zweitwärmste Monat jemals. Der einzige Monat, der bisher wärmer war, war der Juli dieses Jahres. „Das Jahr 2023 ist bisher das zweitwärmste, nur 0,01ºC hinter 2016, wobei noch vier Monate ausstehen”, sagte die stellvertretende C3S-Direktorin, Samantha Burgess. “Die wissenschaftlichen Beweise sind überwältigend - wir werden weiterhin Klimarekorde sowie intensivere und häufigere extreme Wetterereignisse erleben, die sich auf die Gesellschaft und die Ökosysteme auswirken, bis wir aufhören, Treibhausgase zu emittieren."
Das EU-Programm Copernicus veröffentlicht regelmäßig Berichte zum Stand der Erderwärmung, etwa zur Temperaturentwicklung oder zur Eisschildschmelze.