EU: Über eine halbe Million Asylanträge in der ersten Jahreshälfte

EU: Über eine halbe Million Asylanträge in der ersten Jahreshälfte

Brüssel, Valletta (epd). Mehr als eine halbe Million Menschen haben in der ersten Hälfte des Jahres 2023 Asyl in den EU-Ländern beantragt. Dies entspreche einem Anstieg um 28 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2022, teilte die Asylagentur der Europäischen Union (EUAA) im maltesischen Valletta mit. Neben den 27 EU-Ländern schließen die Zahlen auch Norwegen und die Schweiz mit ein.

Viele EU-Staaten stehen nach EUAA-Angaben angesichts der steigenden Zahlen unter Druck. So sei über mehr als ein Drittel der Asylanträge bisher nicht entschieden worden. Bereits 2022 hatte die Agentur mit 53 Prozent einen deutlichen Anstieg gegenüber den Vorjahreszahlen verzeichnet.

Die meisten Asylanträge kommen laut der EUAA weiterhin von syrischen Staatsangehörigen. Geflüchtete aus Syrien gelten nach wie vor als besonders schutzbedürftig, sodass meistens positiv über ihre Anträge entschieden werde. 62 Prozent davon würden in Deutschland gestellt. Etwa vier Millionen Ukrainer hätten zudem in der EU Schutz vor dem russischen Angriffskrieg gesucht.