Frankfurt a.M., Libreville (epd). Der Anführer des Putsches in Gabun, General Brice Oligui Nguema, hat bei seiner Amtseinführung zum Übergangspräsidenten die Abhaltung von Wahlen versprochen. Wann die „freie und transparente“ Abstimmung stattfinden soll, sagte er jedoch nicht, wie die gabunische Nachrichtenseite „Gabon Actu“ am Montag berichtete.
Laut dem britischen Sender BBC kündigte der ehemalige Chef der Präsidialgarde zudem an, dass in kürzester Zeit eine neue Regierung gebildet werde. Außerdem werde über die Freilassung aller politischer Gefangenen nachgedacht, der Reformierung des Wahlgesetzes und des Strafgesetzbuches, sowie einem Referendum über eine neue Verfassung.
Zu Tausenden wohnte die Bevölkerung der Amtseinführung Nguemas bei. Das Militär unter Nguemas Führung hatte am Mittwoch Präsident Ali Bongo abgesetzt, nachdem ihn die Wahlbehörde zum Sieger der umstrittenen Wahl vom 26. August erklärt hatte. Nguema ist der Cousin von Ali Bongo, der das Amt 2009 nach dem Tod seines Vaters Omar Bongo übernommen hatte. Die Familie Bongo dominiert die Politik in Gabun seit der Unabhängigkeit 1960. Der nach einem Schlaganfall 2019 schwer kranke Ali Bongo steht derzeit unter Hausarrest.