Genf (epd). Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte hat eine gründliche und unparteiische Untersuchung des Massakers an Demonstranten im Osten der Demokratischen Republik Kongo gefordert. In der Provinzhauptstadt Goma seien mindestens 43 Menschen, darunter ein Polizist, getötet und 56 weitere verletzt worden, teilte das UN-Hochkommissariat am Freitag in Genf mit.
Die Zahl der Toten könne noch höher sein, hieß es. Mindestens 222 Menschen seien festgenommen worden, darunter Frauen und Kinder. Die Menschen hätten gegen die Blauhelm-Mission Monusco, andere UN-Einrichtungen, Hilfsorganisationen und die Regionaltruppe der Ostafrikanischen Gemeinschaft demonstriert.
Gemäß Human Rights Watch seien kongolesische Sicherheitskräfte für das Massaker am Mittwoch verantwortlich. Eine religiöse Sekte habe den behördlich verbotenen Protestmarsch organisiert, bei dem auch der Abzug der internationalen Einrichtungen gefordert worden sei.
Zwei authentische Videos zeigten, wie kongolesische Soldaten einer Eliteeinheit Leichen auf einen Lastwagen werfen. Glaubwürdigen Berichten zufolge seien die meisten leblosen Körper in einer Leichenhalle in einem Militärkrankenhaus aufbewahrt worden. Der Polizist sei zu Tode gesteinigt worden.
Im Osten des Landes tragen Milizen, Einheiten der Armee und der Polizei seit Jahren brutale Kämpfe aus. Dabei geht es um politische Macht und die Kontrolle von Rohstoffen. Leidtragende sind vor allem Zivilisten. Immer wieder werden Vorwürfe gegen die UN-Blauhelme laut, nach denen sie die Bevölkerung nicht ausreichend gegen die Gewalt zu schützen.