New York, Genf (epd). UN-Generalsekretär António Guterres hat Russland neue Vorschläge für eine Wiederaufnahme der Schwarzmeer-Getreide-Initiative unterbreitet. Russische Lebensmittel und Düngemittel sollten zu angemessenen Preisen einen besseren Zugang zu den Weltmärkten erhalten, sagte Guterres am Donnerstag in New York.
Die UN wollten eine positive Lösung für Russland und die Ukraine finden. Er habe dem russischen Außenminister Sergej Lawrow in einem Brief sein Konzept für eine Wiederbelebung der Getreide-Initiative übermittelt, die Moskau im Juli nicht verlängert hatte. Guterres betonte, dass die Initiative die weltweite Ernährungssicherheit gestärkt habe.
Russland wirft westlichen Ländern vor, dass ihre Sanktionen die Ausfuhren von Agrargütern behinderten. Das Abkommen ermöglichte die sichere Verschiffung von Agrargütern aus der Ukraine über das Schwarze Meer, trotz des russischen Angriffskriegs. Im Rahmen der Initiative wurden laut den UN mehr als 32 Millionen Tonnen landwirtschaftlicher Waren aus der Ukraine exportiert. Russland hatte nach Beginn seines Einmarsches in die Ukraine im Februar 2022 die Seeausfuhren des Nachbarlandes blockiert.
Im Juli 2022 hatten sich die Ukraine, Russland und die Türkei als Parteien in Istanbul auf die Schwarzmeer-Getreide-Initiative geeinigt. Die UN traten als Vermittler auf. Die Vereinbarung wurde mehrmals verlängert. Eine zweite Vereinbarung kam in Istanbul zwischen den UN und Russland zustande. In einem „Memorandum of Understanding“ willigten die UN ein, sich für die ungehinderte Ausfuhr russischer Lebensmittel und Düngemittel auf die Weltmärkte einzusetzen.