Brüssel, Libreville (epd). In Gabun hat am Mittwoch das Militär die Macht übernommen. Generäle erklärten live im staatlichen Fernsehsender Gabon 24, dass alle Institutionen aufgelöst seien. Zugleich erklärten sie die Wahlen vom vergangenen Wochenende für nichtig. Sie hätten beschlossen, dem aktuellen Regime ein Ende zu setzen, um „den Frieden im Land zu wahren“, erklärten die Militärs. Die Landesgrenzen seien bis auf weiteres geschlossen.
Journalisten, die mit internationalen Sendern zusammenarbeiten, berichteten übereinstimmend von Schüssen in der Hauptstadt Libreville am Mittwochmorgen. Zur Wahl in dem zentralafrikanischen Land waren keine internationalen Journalisten zugelassen, seit dem Wahltag herrscht eine abendliche Ausgangssperre und es gibt keinen Zugang zum Internet.
Der gesundheitlich angeschlagene Präsident Ali Bongo Ondimba war am Mittwochmorgen mit einer zwei Drittel Mehrheit von der Wahlkommission zum Wahlsieger erklärt worden. 2019 gab es bereits einen Putschversuch gegen Bongo, allerdings erfolglos. Die Anzahl der afrikanischen Länder, in denen das Militär regiert, hat in den vergangenen Jahren drastisch zugenommen. Erst im Juli putsche sich im Niger das Militär an die Macht.