Kommission empfiehlt weitere Anhebung des Pflegemindestlohns

Kommission empfiehlt weitere Anhebung des Pflegemindestlohns

Berlin (epd). Die Mindestlöhne in der Altenpflegebranche sollen in zwei Schritten um rund zwei Euro pro Stunde angehoben werden. Darauf hat sich die Pflegekommission geeinigt, wie Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) und Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) am Dienstag in Berlin mitteilten. Der Mindest-Stundenlohn für Pflegehilfskräfte soll danach in der zweiten Jahreshälfte 2025 auf 16,10 Euro steigen, der Lohn für qualifizierte Hilfskräfte 17,35 Euro betragen und für Pflegefachkräfte 20,50 Euro pro Stunde.

Heil sagte, Pflegekräfte leisteten Unglaubliches. Pflegerinnen und Pfleger müssten anständig bezahlt werden, das helfe auch gegen den Fachkräftemangel in der Branche. Er werde die Empfehlungen umsetzen, kündigte der Minister an.

In der Altenpflege gibt es drei unterschiedliche Mindestlöhne für ungelernte und ausgebildete Assistenzkräfte sowie für die Fachkräfte. Sie werden vom Arbeitsministerium festgesetzt. Es richtet sich dabei nach den Beschlüssen der achtköpfigen, von Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite paritätisch besetzten Pflegekommission, der Vertreterinnen und Vertreter der kirchlichen, gemeinnützigen und privaten Pflegeeinrichtungen angehören. Die jüngste Empfehlung wurde einstimmig getroffen. Die derzeitigen Mindestlöhne werden Anfang Dezember noch einmal angehoben und gelten dann bis Ende April 2024. Im Mai folgt dann die erste Stufe der aktuell vereinbarten Erhöhung.

Rund 1,3 Millionen Beschäftigte arbeiten dem Arbeitsministerium zufolge in der Altenpflege, für die der Branchenmindestlohn gilt. Pflegekräfte in Privathaushalten fallen unter den gesetzlichen Mindestlohn von zwölf Euro pro Stunde.