Weltkirchenrat will Friedensinitiativen starten

Weltkirchenrat will Friedensinitiativen starten

Köln (epd). Der Ökumenische Rat der Kirchen will weiterhin nach Einflussmöglichkeiten suchen, um auf ein Ende des Krieges in der Ukraine hinzuwirken. Man versuche, „Friedensinitiativen zu starten, die die Tür vielleicht wenigstens ein Stück weit öffnen können, damit endlich die Militärlogik überwunden wird und wir über Wege raus aus der Gewalt nachdenken können“, sagte der Vorsitzende des Zentralausschusses des Weltkirchenrates, der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, am Mittwoch dem Kölner Bistumssender domradio.de.

„Wir müssen sehen, dass wir der Putin-Propaganda auch etwas entgegensetzen können, dass andere Informationen nach Russland reinkommen, dass wir die zivilgesellschaftlichen Möglichkeiten zu nutzen versuchen, um endlich aus dieser schrecklichen Gewalt herauszukommen“, sagte Bedford-Strohm weiter. Auch mit der russisch-orthodoxen Kirche, die Mitglied im ÖRK ist und deren Patriarch Kyrill den Angriffskrieg und den russischen Präsidenten Wladimir Putin unterstützt, wolle man im Gespräch bleiben.

Zusammen mit dem Generalsekretär des Weltkirchenrates, Jerry Pillay, und einer kleinen Delegation habe er eine Reise nach Kiew unternommen, berichtete der bayerische Landesbischof. Gemeinsam mit den beiden rivalisierenden ukrainisch-orthodoxen Kirchen solle für die letzte Oktoberwoche ein Runder Tisch organisiert werden, an dem auch die russisch-orthodoxe Kirche teilnimmt. „Wir wissen noch nicht, ob es gelingen wird“, räumte Bedford-Strohm ein.

Der Ökumenische Rat der Kirchen mit Sitz in Genf wurde vor 75 Jahren am 23. August 1948 in Amsterdam gegründet und ist das zentrale Organ der ökumenischen Bewegung. Er ist ein weltweiter Zusammenschluss von 352 Mitgliedskirchen in mehr als 120 Ländern auf allen Kontinenten der Erde. Diese vertreten 580 Millionen Christinnen und Christen. Die katholische Kirche ist nicht Mitglied des Weltkirchenrats.