Düsseldorf (epd). Kinderärzte-Präsident Thomas Fischbach warnt vor den Folgen der geplanten Cannabis-Legalisierung und fordert zu Beginn eine örtliche Begrenzung. Der Kinder- und Jugendarzt sprach sich in einem Interview der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Dienstag) dafür aus, „dass die Mitglieder der Ampel-Fraktionen noch einmal darüber nachdenken, die Cannabis-Legalisierung zunächst versuchsweise nur an ein oder zwei Orten in Deutschland einzuführen und das wissenschaftlich eng begleitet.“
Der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Deutschland rechnet nach eigenen Worten nach einer Legalisierung mit mehr minderjährigen Drogenkonsumenten. „Cannabiskonsum in der Öffentlichkeit wird normalisiert. Junge Erwachsene werden sehr einfach an Cannabis kommen und es zu Hause sogar anbauen können“, sagte Fischbach. Er fügte hinzu: „Ich rechne fest damit, dass viele es dann auch an Minderjährige weitergeben, so wie es jetzt bereits mit Alkohol geschieht.“
Die Bundesregierung hatte am vergangenen Mittwoch einen Gesetzentwurf von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) gebilligt, wonach Erwachsenen der Besitz und Anbau von Cannabis in begrenztem Umfang erlaubt werden soll. Unter anderem soll der private Besitz von bis zu 25 Gramm Cannabis für Volljährige legal sein und der Anbau und die Abgabe der Droge über nicht kommerzielle Vereine in begrenztem Umfang ermöglicht werden.