Zerstörte Moore, trockengelegte Feuchtwiesen und intensive Bewirtschaftung von Grünland setzten Gallinago gallinago, so ihr wissenschaftlicher Name, seit Jahrzehnten zu. In Deutschland leben nach Schätzungen des Naturschutzbundes heute noch zwischen 5.500 und 6.700 Brutpaare, etwa die Hälfte des Bestandes von vor 20 Jahren. Am häufigsten anzutreffen sind sie noch in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg.
Europaweit gibt es die meisten Bestände in Polen mit bis zu 45.000 Brutpaaren. Neben der Zerstörung ihrer Lebensräume macht der Bekassine auch die Jagd zu schaffen, beklagt der NABU. So würden allein innerhalb der Europäischen Union jährlich über eine halbe Million des Schnepfenvogels geschossen.
Die Bekassine ist ein sogenannter Kurzstreckenzieher. Den Winter verbringt sie in Südfrankreich, Spanien oder Portugal. Im Frühjahr paaren sich Männchen und Weibchen für nur eine Saison und ziehen bis zu vier Jungvögel auf. Wegen der Mecker-Geräusche, die bei den spektakulären Balz-Sturzflügen der Männchen aus 50 Metern Höhe entstehen, wird die Bekassine im Volksmund auch "Himmelsziege" oder "Meckervogel" genannt.